Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Freitag, 1. Januar 2016
Anfang

Wieder die Glocken. Im Tal fällt die Nacht in die schweigenden Schlösser.
     Etwo im leeren Haus endet ein Bett meinen Traum.

Neu ist das Jahr und die Welt, als wäre sie eben entstanden.
     Schweigend, wie eh sie begann, Zeichen und Gleichnis zu sein.

Einsam am einsamen Feld stürzt Sternenlicht mir durch die Augen.
     Gleich einer Scheuche das Stroh füllt sich mit Schweigen die Brust.

Fernen schreiten davon wie niemals erreichbare Verse.
     Rabe, Feder und Stein, warten die Zeichen aufs Wort.

Lassen die Dinge sich sehen, dann kennen sie Wort und Bedeutung.
     Heb ich zum Schatten den Arm, bin ich das Zeichen mir selbst.

Dichtend durchmaß ich das Jahr; nun reich ich die Feder dem neuen:
     Schenk mich als Letter der Nacht, lasse mich deuten vom Tag.

Schwinden möcht ich wie Wasser, das fließend im Strome verschwindet.
     So wie wenn niemand schaut, Zeichen im Zeichen verstummt.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 8 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 8 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 8 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 8 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 8 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 8 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 8 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 8 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 9 Jahren

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