Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Samstag, 21. Februar 2015
Zweiundfünfzig (Hut in der Dämmerung)

Im Zwielicht eine Bewegung. Ein Mensch geht zwischen den Feldern. Erst hat man ihn nicht gesehen, gleich wird man ihn nicht mehr sehen, und dazwischen hebt diese Gestalt, als sei sie sich der Bedeutung dieses Moments bewußt, den Fuß, setzt ihn mit Sorgfalt vor den anderen, macht ein Schritt; kein Laut ist zu hören, die Entfernung ist zu groß. Von der Ebene indessen dröhnt das Brausen des Verkehrs. Die Ferne steckt Lichter auf. Rauch nimmt die Farbe von Nacht an. Die Schollen streben fort, als suchten sie in Schwärmen ein Lager. Der Gehende löst sich auf; einsam schwebt der Hut im Brei der Dämmerungen. Die Wege beginnen alle, ein Ende haben sie nicht. Die Wege verfügen über die ferne Gestalt, wie Bäume über den Wald verfügen. Dann ist der Mensch fort, ist in der Senke zwischen den Feldern verschwunden wie ein flüchtiger Gedanke von anderen, beständigeren Gedanken abgelöst wird.

... Link (0 Kommentare) ... Comment


Online for 3640 days
Last modified: 06.02.20, 10:44
Status
Sie sind nicht angemeldet
Main Menu
Suche
Calendar
Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

RSS feed

Made with Antville
Helma Object Publisher