Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Montag, 23. Februar 2015
Vierundfünfzig (Möwe, einbeinig)

Am großen Fluß vertäut liegt für uns der kleine Nachmittag. Halt auf freier Strecke. Wir leihen uns Küsse aus der hellen Luft, die wir später vergessen zurückzugeben. Wir gehören uns ja gar nicht, aber der Nachmittag schaut weg, und wir tun beherzt so, als ginge es uns nichts an. Der Zug fährt ohne uns, wir sind blinde Bleibende. Um den Himmel überm Strom zu sehen, mußt du dich weit hinauslehnen. Im Nachmittag liegt deine Hand wie ein Vogelnest. Die Einbeinige Möwe sagt dem Wind die Wahrheit in die Tasche. Auch gestohlene Küsse schmecken nach Picknick im wilden Laub. Ein Vogel ruft. Hunde drehen sich nach uns um. Plötzlich hat der Fluß es eilig, davonzukommen. Aufs Tagelied kannst du pfeifen.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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