Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Freitag, 9. Januar 2015
Neun (Laacher See)

Gebändigt von den Stiefeln
der Berge, tobt das gefangene
Meer in seinem schmalen
Käfig aus Sand. Entwurzeltes
Wasser, Unterstes nach oben
gekehrt. Dein Fuß steht
fest neben meinem.

Später, auf einer Bank, das Gesicht
zum Himmel gewandt, wipfelwärts, wo
die Stürme wohnen. Unsere Hände
teilen sich die Wärme
einer Manteltasche.

Die Luft rollt den Waldgrund auf. Vögel
verwandeln sich in treibendes Laub
und wieder zurück in Vögel, so

wie dein Mund eben, am Ufer,
sich in Wellen, und die Wellen wieder
zurückverwandelt haben
in deinen wilden Kuß.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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