Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Sonntag, 1. März 2015
Sechzig (Busreviere)

Sie sitzen eng zueinander
gedrängt wie Füchse im Bau,
mit Zähnen und Klauen
ihre Nähe verteidigend,
Fell an Fell, ihre
Blicke suchen sie voreinander
zu verstecken, wie Beute,
die sie nicht teilen wollen. Ich habe

mit denen nichts zu schaffen,
ich habe keine Beute gemacht
ich schaue ihnen auf die
Schuhe und nassen Hosenaufschläge,
drücke mich in eine Ecke, leise
knurrend, ihren fremden Geruch
hassend, während sie meine,
des bissigen Feindes, Nähe suchen,
den liebend mit sicherem Instinkt,
der sie am liebsten schlagen
möchte. Später bleibt

eine Lücke hinter
den beschlagenen Scheiben,
und so, wo ich nicht mehr bin,
wo ich nicht mehr eingekeilt
hocke zwischen den ängstlichen Tieren,
wo sie vor meinem Platz
scheuen wie vor einem fremden

Revier, bin ich endgültig
eins von ihnen geworden.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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