Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Montag, 9. März 2015
Achtundsechzig (Noch einmal Spinnen)

Ich sehe euch am Abend
zahllos überm Feld wimmelnde
Schatten, als entwirre die Dämmerung
graue Fadenknäuel, strichdünn, nur flimmernde
Grenzreiche zwischen Sehen und Blindheit.

Nachts spüre ich euch, ein Krabbeln
in der hohlen Hand, die sich um euch
öffnet wie die Erinnerung
an ein sandiges Glück im Frühling.

Fäden, ein Blinzeln des Windes,
zu schnell für das Träge von Brauen.
Aus den Schatten des Laubs
gefallen in die Prismen der Augen
Mosaike aus Nachtdunkel.

Morgens beim Erwachen ein Déjà-Vu
schlafender Wimpern, wenn eure Leiber
die Risse kitten und die Wand
heil wird, wo ihr versankt,
ein Puzzle, das, indem es sich selbst
löst, verschwindet.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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