Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Donnerstag, 12. März 2015
Einundsiebzig (Käferschriften)

Im brüchigen Wintergras
gestricheltes Zappeln
eines tintenschwarzen Käfers
quer zur Leserichtung der Halme.

Rauh wie antiker Papyrus
knistert das Tal, spröde,
von Gelenken und Klauen.

Wo die Hügel enden,
driften die Bäume ab in Wirrnisse,
die Wipfel einander ins Vergessen getaucht.

Vögel verschwinden hinter dem Bogen
wie Buchstaben über den Riß in der Seite.

Bachläufe, gespalten in Schatten
und Goldschnitt, ziehen Silber
von den Gipfeln zur Stromlinie ab.

Indessen am Grund die störrischen
Züge des Käfers sich spreizen.
Eine undeutbare Marginalie zu einem
immer wieder übermalten Text.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 10 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 10 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 10 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 10 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 10 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 10 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 10 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 10 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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