Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Donnerstag, 30. April 2015
Hundertzwanzig (Gras)

Am Morgen, zwischen zwei Arten
von Dämmerung, wie Wimpern, der
Beginn der Seggen.
Wirrnisse, aus denen, wie träumende Kinder
das Gras auftaucht, als sei alles noch ungewiß,
am meisten die eigene Form:
die feinen,
die allzu feinen Grenzen von Licht und Halm
und Webfasern zwischen den Fingern der Luft
und Arten von Regung, fadendünn und immer wieder
die Seiten wechselnd, als müsse es erst noch
herausfinden, ob es dem Licht oder dem Stoff
zugehört, mühsam noch im Vertrauen
zum Wind.
Wie der Einfall im leuchtenden
Fließen, Gras zu sein: Nicht zu zeichnen, nicht nach-
zuschreiben, der Versuch nur, die Luft zu
schraffieren, so fraglich-fragil, daß
das Licht sich im Labyrinth seiner Schatten
verirren mag. Wo ein Strahlen endet, beginnt
noch kein Halm, wo es anfängt, zu leuchten, noch kein
Schatten, kein Spiel, bleibt alles ein
Gedanke zwischen Halm, Qualm,
glimmenden Quasten am Wind.

... Comment

Online for 3612 days
Last modified: 06.02.20, 10:44
Status
Sie sind nicht angemeldet
Main Menu
Suche
Calendar
November 2024
So.Mo.Di.Mi.Do.Fr.Sa.
12
3456789
10111213141516
17181920212223
24252627282930
Januar
Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

RSS feed

Made with Antville
Helma Object Publisher