Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Mittwoch, 27. Mai 2015
Hundertsiebenundvierzig (Dianthus cartusianorum)

Sie schweben gleich festlich geschminkten
Mamillen in den hartblauen, tiefen Stillen
überm Fels. Zärtliche Spuren
einer sonnenhaften Regung in den Lüften.

Als hätte hier ein windgebautes Wesen
den Abdruck eines Kusses hinterlassen,
aus Wind und Luft in Farbe abgestreift
an Halmen, Schatten, gesproßt aus Klüften

hoch über Schiffen, die nur Fahnen sehen.
Am Schleifsaum schneller Stiefel, schneller Blicke,
und nur geahnt, als könnte Farbe rascheln,

als löste Farbe sich aus fernen Bojendüften,
um dann, wenn Dämmerungen Farb um Farbe löschen,
gehoben erst von Schwarz noch in der Nacht zu schweben.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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