Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Dienstag, 25. August 2015
Zweihundertsiebenunddreißig (Schattenfluchten)

Mittags suchen die Schatten
Verstecke, klammern sich
an Bäume wie Kinder
an den Rock der Mutter.

Unter Zäunen, glauben sie,
findet man sie nicht, oder
hinter den Büschen.

Dabei ragt immer ein Zipfel
hervor hinter dem Telegraphenmast.

Schwerlich können sie den Baum
erklimmen, und wenn sie sich noch
so schmal machen,
sie passen einfach nicht
in die Öffnung des Glascontainers.

Frei, wie sie daliegen,
für alle zu erkennen,
halten sie sich selbst für unsichtbar
hinter ihren geschlossenen
Augen. Eben flieht, ja,

flieht noch einer am Rockschoß
des Raben, der sich erhebt
zum schattenlosen Himmel überm Feld.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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