Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Mittwoch, 16. September 2015
Zweihundertneunundfünfzig (Brache mit Krähen)

Es kommt, wie's kommen muß, von Schlaf die Sprache
nicht mehr. Schon pfeift der Finger in der Flasche,
schon brüllen leere Ohren in die Brache.
Am Feld sind Wolken nächtens angelandet.
Zu Lichtbruch ist der Höhenzug versandet,
vor Wassern schweben Astern wie betrunken.
Wo immer Lot war, rechten nun die Waagen,
die Tage gehen aus. Die Knochen ragen
gleich Notenschriften aus der Haut September.
Wo Licht zu Haus ist, haust es in Spelunken,
da Augenmüdigkeit an blauen Polstern strandet.
Man will mit Küssen fernen Sturm vernähen,
da Lichtherbst an die müden Brauen brandet.
Die Sonne sucht nach Vögeln, findet Krähen.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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