Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Samstag, 19. September 2015
Zweihundertzweiundsechzig (Was traurig ist)

Wie sich das Mühlrad um die Nabe dreht,
um immer neue Flut auf Flut zu gießen;
wie unter Brücken immer neue Wasser fließen,
und immer neuer Wind aus Fernen weht;

wie manchmal Laub auf einer dunklen Stelle liegt,
wie Töne morgens aus dem Radio quellen;
der Tisch sich müht, die Brote aufzuhellen;
kein Fenster weiß, was leerer Himmel wiegt.

Und auch, wie abends manche Schollen dunkeln,
auf fernen Straßen Licht nach Lichtern zählt,
im fremden Haus spät Fernsehschirme funkeln;

dich nicht gekannt zu haben schon vor Jahren;
und daß, wer immer einst ein Photo hält
von dir, von mir, nicht sagen könnte, wer wir waren.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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