Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Freitag, 13. November 2015
Dreihundertsiebzehn (Warten)

Schon das Weite gesucht: die Kraniche.
Jetzt warten sie in einer Tasche
des Horizonts, Schwinge an Schwinge
eng gedrängt.

Himmel zwängt sich in die
Schallschlitze der Kirchtürme,
sucht sich ein Plätzchen
neben den Glocken

Wer von den Steinen sich
nicht rechtzeitig eingegraben
hat, wendet den gekrümmten
Rücken gegen den drohenden Orkan.

Die Bilder springen aus dem Fluß.
Solange der Wind nicht
kommt, spielen die Ströme noch draußen.

Die Baumkronen beben wie
Batterien, in denen die Stürme
aufgerollt liegen, bereit zur Entladung
auf den Strecken des Felds

Laub liegt ruhig wie Meßfühler
Hecken haben den Schlüssel
zu den gesperrten Bezirken
der Luft

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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