Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Mittwoch, 25. November 2015
Dreihundertneunundzwanzig (Reminiszenz)

Es ist an diesem Morgen nichts, was niemals
gewesen wär. Die Fenster sammeln Morgen,
die Schatten salutieren. Auf dem Hocker
erwacht das Hemd von gestern, alles weiß noch,

wie, was gewesen wär, wo jenes läge
wie jener Schatten fiel, wie manches Lager
in Falten sich zu krampfen, jenes Weinglas
und welche Lippenspuren hätt zu tragen.

Es ist an diesem Morgen nichts, was einmal
gewesen ist. Das Bett liegt heut nicht anders
als eben, wie es liegt. Die Gläser glänzen

gespült. Im Laken längst verblaßte Flecken.
Du kannst die Spuren messen, wie du willst:
Es ist an diesem Morgen nichts gewesen.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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