Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Montag, 11. Mai 2015
Hunderteinunddreißig (Bussard)

Wie er sich erhebt, wie die Schatten
von ihm ablassen, wie sich das Gewirr
am Grund in Vogel und
Nichtvogel trennt, wie Nichtvogel unten
bleibt, und Vogel die Schwingen öffnet
wie ein gewaltiges Tor zur Luft, weit, so
weit, daß der Weg sich duckt;
wie Vogel dann alles
was ihn daran hindert, Vogel
zu sein, von sich abstößt, Grund,
Ackerfurche, Baumreihe, Gestrüpp, schwankende
Grabenlinie, Horizont, schließlich
den Himmel selbst lässig, siegessicher
von sich abwirft wie ein Ringer das Tuch:
ist er größer als groß, ist er größer
als er selbst, ist er anders
groß als irgendetwas sonst groß
sein kann. Selbst sein Schatten,
der ihm noch eine Weile
nachläuft, wird immer kleiner
und kleiner, bleibt
zurück, verliert sich, eine schmale,
schwarze Sichel
zwischen den schrumpfenden
Horizonten.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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