Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Dienstag, 12. Mai 2015
Hundertzweiunddreißig (Raps)

Er preßt sein Gelb noch in die tiefsten Spalten
des Augensinns, er brennt wie Farbencurry
die Brauen, flammt wie wütende Signale
von Hügeln her, aus Tälern, Flächen, Auen,

darin die Ferne Farbe sammelt. Und was näher,
genau betrachtet, schmal und viergestrahlt,
ins bleiche Einzelne zerfällt, das ballt
vereinigt Blatt an Blatt die gelben Fäuste

und tränkt die Luft mit Lack, mit Lack die Matten,
rafft Raum an sich und zapft von Weg und Wiesen
das Licht ab, daß im totgebrüllten Schatten

nichts Farbiges mehr lebt, was in den Strudel
gelangt ist solcher Unersättlichkeit.
Rings hält ein trüber Schleim den Atem an,

als wär die müde Luft zu Quark geronnen.
So wird die Farbe riechbar, klebt am Gaumen,
strahlt laut wie Schall, ermüdet alle Sonnen.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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