Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Freitag, 22. Mai 2015
Hundertzweiundvierzig (Morgen im Sommer)

Zögernd die Spiegel auf dem Parkett,
wie vornehme Damen, skeptisch, ob
sie sich niederlassen sollen
auf dem ungehobelten Tag.

Die Bäume reichen das Licht
weiter von Krone zu Krone.
Mit Pferd und Kutsche geht
der Morgen im Kreis.

Häuser sind eine ganze Nacht
gewandert. Jetzt ruhen sie
in der Sonne mit geschlossenen Lidern.

Gemächlich erheben sich die Bäume
schütteln ihr Grün auf, kichern
von Vögeln.

Die Damen indes warten nicht
auf Kaffee. Stumm haben sie sich
erhoben, leises Rascheln
von Säumen, unhörbar fallen
die weichen Schatten ins Schloß.

In der gähnenden Küche summt der Kühlschrank
mit einem feinen Herz aus Torte.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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