Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Samstag, 18. Juli 2015
Hundertneunundneunzig (Beeren)

Ihr wolltet Küsse werden, wurdet Beeren.
Ihr wolltet Häute werden, wurdet Augen,
um rings das Licht in Punkte abzusaugen,
um alles Grün in Süße umzukehren.

In dunklen Saft, in dem das Licht geronnen
und einwärts blickt, gelenkt in jedes Innen,
gerundet, Glanz und Schließung. Wie von Sinnen
und dennoch planvoll, schlicht. Und abgewonnen

dem Chaos allen Wachstums, Ziel und Wollen
und Zwang zu reiner Rundung, selbst im Wuchern
bescheiden, streng. Um noch im süßen Schlucken

ein herber Hauch zu sein, ein bittres Rollen
am hellen Gaumendach, wie von Besuchern
kindlicher Wollust. Keusche Blendung. Zucken.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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