Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Sonntag, 25. Oktober 2015
Zweihundertachtundneunzig (Ständchen)

Am Morgen bist du weich wie Kuchenkrumen.
Dein Mund ist wie der Mohn noch ganz zerknittert,
die Stirne trüb, wo dich ein Traum durchzittert.
In deinen Blicken wachsen Butterblumen.

Du bist so zart wie Inneres von Nüssen,
von keiner ernsten Wachheit ausgehärtet.
Wir sind noch Spiel, wir dürfen unbewertet
so tun, als ob wir schliefen, wenn wir küssen.

Wir küssen uns gleich sanften Häutungstieren,
die eins das andre aus dem Schlaf entdeckten,
und sind einander Sog nach Traumgewittern,

wenn wir einander hin zum Tag verführen.
Wir schaun uns an. Und was die Träume weckten,
wird uns im Wachen süßer noch erschüttern.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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