Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Donnerstag, 13. August 2015
Zweihundertfünfundzwanzig (Am Telephon, morgens, wir)

Ein Wort das andre, wie wir immer reden.
Am Morgen sind wir beide übermüdet
am Telephon. Noch beide ungeschmiedet,
die Stirnen weich, wie wir mit unsren spröden,

ins Morgenblau verseiften Stimmen tasten.
Einander ziehend wie zwei ernste Ringer
zu Tag und Licht. Wie Hände ohne Finger
einander haltend, Flaggen ohne Masten.

Der Tag ist schön. Ich seh die Schwalben steigen.
Die Aster blüht. Am Zaun schimpft eine Meise.
Im Apparat halt ich dein kleines Schweigen.

Bist du noch da? Noch da, sagt jemand leise.
Nicht hier nicht da, noch wo. Die Tage neigen
sich ohne uns. Du schweigst. Die Schwalben kreisen.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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