Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Montag, 23. November 2015
Dreihundertsiebenundzwanzig (Windzeichen)

Das Laub legt sich zu blinden
Landkarten um. Haarrisse.
Küsten, nur lesbar als Palimpsest unterm Lid.

Zäune deuten ein Rätsel aus. Verraten
die Antwort auf eine längst vergessene Frage.
Wir sehen die Kraniche, wie wandernde
Uhrwerke ohne Uhr treibt sie der Himmel.

Kaum merklich füllen sich die Flure
mit dem Sonnenpegel
eines früheren Tages. Pulsschlag
an deinen Schläfen plötzlich
fühlbar wie ein vermißter Nestling.

Stirnen glühen wie Schleifsteine. Soviel
Licht heimzutragen aus den Brüchen.

Wie liturgisches
Gerät außer Gebrauch stehen die Bäume
am Bach, durchlässig für Windzeichen.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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