Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Dienstag, 10. März 2015
Neunundsechzig (Abend an der Ahr)

In der Dämmerung verschränken die Vögel
ihre verschiedenen Arten, zu schweigen.

Im Blau der Häherfeder offenbaren sich
tiefere Firnisse des Abends.

Der Tümpel zeichnet aus dem Gedächtnis
einen Kranichzug nach.

Eine letzte Schwinge entfernt sich
aus dem Himmelsviertel, wie ein Pinselstrich,
der sich selber löscht.

Zur Reihe schließt sich der Waldsaum,
wo eben die Bewegung eines Tiers
eine Lücke riß.

Eine kurze Entblößung, ehe die Zeichen
zurücksinken in ihre eigene Gestalt,
wahrhaftig wie Buchstaben, die auf dem Kopf stehen.

Nach dem Vorbild uralten
Diebesgesindels ziehen die Dohlen

Masken aus der Dunkelheit des Schlamms

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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