Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Freitag, 12. Juni 2015
Hundertdreiundsechzig (Rebhuhn)

Es liegt verborgen auf der Rückseite
seiner Einsamkeit.

In stummen Sassen ruht es,
wo das Wasser
Farbe aus den Auen schwemmt,
hinter Vogelblindheiten.

Wo der Fluß auf einem Bein
in der Ebbe steht, hinter durstigen
Weiden Kieselaugen blinzeln:

zeigt es sich nicht. Es hockt,
wo jeder Blick in Flammen aufgeht
an der Schläfrigkeit des Weizens.

In Mulden ducken sich
Ackerfurchen vor seinem traurigen
Schnabel. Auf der Unterseite
des Stroms spiegeln sich
die wunderbaren Schleppen, rot und gekrümmt
wie Dolche.

Plötzlich wächst dem Tag ein falsches
Ende aus der Knospe eines Schusses. Der Strom
trägt ein schreckliches
Bild ans andere Ufer, wo
Pappeln sich auf die Zehenspitzen stellen.

Eine Feder ruht
in der leeren Hand des Morgens.
Hinter Halmen
schreien die Steine vor Durst.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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