Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Montag, 22. Juni 2015
Hundertdreiundsiebzig (Nachtwanderung, Kottenforst)

Kein Ohr blüht auf in der hörenden Nacht.

Dunkelheit streckt sich zur weiten
Stirnbahn zwischen zwei Arten

zu schweigen. Ein Reiher zwingt
die Dämmerung zum Tanz. Bäume
tragen Wasserzeichen.

Langsam wachsen Nachtwurzeln
ein in den geweiteten Blick. Der Wind trägt
die Gesichter davon, bis nur noch

die Augen bleiben wie unverwitterte
Nägel. Aus den Taschen wachsen
die Münzen zum Mond
wie schwebende Tümpel.

Ein alter Reimvers ruht noch entblößt,
wo das Schilfgras die Achsenruh

durchstößt. Auf dem Heimweg stechen
nasse Sterne im Schuh.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 8 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 8 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 8 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 8 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 8 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 8 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 8 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 8 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 9 Jahren

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