Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Donnerstag, 18. Juni 2015
Hundertneunundsechzig (Einkaufstüten)

Sie liegen schwer am Ende ihrer Strecken
im dunklen Hausflur wie gefallne Mädchen,
sind heimgekehrt von Laden oder Lädchen,
und lehnen jetzt an kühlen Wänden, recken

die Griffe hoch und wie nach Priesterhänden,
und lauschen nach der Türe, ob von hellern
Bezirken Stimmen kämen, Lärm von Tellern,
ob jemand ging, den Pfuhl ins Licht zu wenden,

den sie im Innern tragen. Wie auf alten
Gemälden Faltenwurf von weicher Seide
so glänzt die Plastikhaut. Sie müssen sühnen

was sie an süßem Prassen in sich halten
sie leidens nicht, wie’s knistert im Geschmeide
rings um ihr Herz aus Butter und Rosinen.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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