Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Samstag, 20. Juni 2015
Hunderteinundsiebzig (Holunder, Knochenflöte, Mooskronen)

Schlaflos starrt der Holunder
die Frühe an.
Regen liegt brach, versiegelt unter
Steinen. Vögel zerfallen
zu Sand, als ob es
knirschte in Knochenflöten.

Im Vorbeigehen abgestreiftes
Licht, sanft wie Butter.
Süße Zeit, triefäugig in schlafende
Böschungen eingerollt.
Wie ein Zupfen von Blütenrändern
wechseln die Gezeiten der Larven.

Die Luft, dünn geschliffen von Sonne
schneidet aus den Felsen den Schatten.
Leise, leise der Wind,
rüttelt am Fundament
der Nacht, läßt Wurzeln
leuchten unter Kronen aus Moos.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 9 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 9 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 9 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 9 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 9 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 9 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 9 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 10 Jahren

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