Dreihundertfünfundsechzig und ein Text
Donnerstag, 8. Januar 2015
Acht (Erinnerungen)

An einem alten Stiefel hakt
sich die schwache
Strömung von Borke fest.
Löß gerinnt zu Botschaften,
wedeln von Haarzeichen
im Wams. Wolle spinnt
sich zu Runen aus, ein Wort
bleibt knirschend zwischen den Zähnen

hängen. Stumm hornen die hellen
Serifen der Mitternacht. Beharrlich knoten
die Hecken einen Traum zusammen, ein Strick
krümmt sich jäh zur Schlange am hohlen Weg.

Stunden eines Januars, abgewetzte
Klauen, Rost sickert aus den Wolken
ins Laub. Die Nacht knarzt wie
ein alter Schrank, gefüllt mit dem Staub
vergilbter Sonnenwenden.

Geschliffenes Wasser schlägt geduckt
an einen tauben Stamm. Wo
ein Stern die Eisfläche zerschneidet, wartet
eine Erinnerung auf blutige Beute.

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Last modified: 06.02.20, 10:44
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Kommentare
Über Straßenbahnfahrten schreiben kann
auch nicht jeder ... (Das heißt. Könnte auch Bus sein.)
Lakritze, vor 8 Jahren
;)
wilhelm peter, vor 8 Jahren
April, April.
Lakritze, vor 8 Jahren
wer weiss
erkennt kalendarische kontexte
wilhelm peter, vor 8 Jahren
Ah, stimmt. Da war
noch eins.
Solminore, vor 8 Jahren
Oh, mehr Baugrubenverse! Schön,
Ihre Distichen.
Lakritze, vor 8 Jahren
grosse gefühle tief gegründet Aus
dem stillen Raume Aus der Erde Grund Hebt sicht wie...
wilhelm peter, vor 8 Jahren
Lesezeichen. Baugrubenlyrik kannte
ich nicht. Mag ich.
Lakritze, vor 8 Jahren
das ist sehr sehr
schön.
don papp, vor 9 Jahren

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